7:22 05. October 2022

Willkommen in Schweden

Hej, ich bin Lexa und verbringe mein Auslandsjahr in Schweden. Ich bin seit Ende August 2022 in Schweden und werde bis Mitte Juni 2023 hierbleiben.

Vor genau einem Jahr, also im August/ September 2021, habe ich mit dem Gedanken gespielt, ein Auslandsjahr zu machen. Wir hatten zu dieser Zeit selbst unsere zweite Austauschschülerin bei uns. Im Januar/ Februar 2022 war ich mir sicher, dass ich ein Auslandsjahr in Schweden machen möchte. Warum ich mir Schweden ausgesucht habe, kann ich gar nicht so genau sagen, aber die Natur ist wunderschön und die Leute sind alle sehr nett hier. Wir haben uns verschiedene Organisationen angeguckt und haben uns für DFSR entschieden. Nach kurzer Zeit kamen auch schon die Unterlagen, die ich für meine zukünftige Gastfamilie ausfüllen musste.

Nach langem hin und her habe ich am 26. August erfahren, dass ich am 28. August nach Schweden fliegen werde. Ursprünglich war geplant, dass ich vom 17.- 20. August ein Soft Landing Camp in Stockholm haben werden, da ich noch keine Bestätigung für einen Schulplatz hatte, konnte ich leider nicht daran teilnehmen. Am Abend des 26. August habe ich auch erst erfahren, wo ich hinkommen werde, nämlich nach Strömsund. Strömsund liegt recht mittig von Schweden, hier kann man auch mal mit Minus 30 Grad rechnen. Ich kam zu einer Gastfamilie, die aus einer Gastmutter, einem Gastvater und 19 Hunden (18 Siberian Huskys und 1 Border Collie) sowie 2 Katzen bestand. Jede 2. Woche war auch noch ein Student da, der dort auch mit gewohnt hat.

Als es endlich losging, war ich sehr aufgeregt. Meine Reiseroute war: Hannover-München, München-Stockholm und Stockholm-Östersund. Östersund ist die nächste größere Stadt und ca. 1,5 Stunden mit dem Auto von Strömsund entfernt. In Östersund bin ich um 22/ 23 Uhr angekommen und habe dann eine Nacht bei meiner lokalen Koordinatorin übernachtet. Am nächsten Morgen bin ich mit dem Bus ca. 1,5 Stunden nach Strömsund gefahren. An der Bushaltestelle hat mich meine Gastmutter abgeholt. Am gleichen Tag hatte ich auch noch die Möglichkeit, meine Schule zu besuchen, diese lag 20 Gehminuten entfernt.

Sonnenuntergang in Stockholm

Busfahrt nach Strömsund

Am nächsten Tag ging es dann auch schon auf einen 4-tägigen Schulausflug nach Gäddede. Wir durften eine Nacht bei den Samen (Ureinwohner) in einem Zelt schlafen. Die restlichen 2 Übernachtungen haben wir in kleinen Häusern auf einem Campingplatz verbracht. Der erste “Kulturschock” war auf jeden Fall, dass Mädchen und Jungen in einem Zimmer schlafen dürfen, was in Deutschland undenkbar ist. Wir waren viel wandern, haben Gemeinschaftsaufgaben erledigt und waren einen Tag in Norwegen, um dort eine kleine Höhle anzuschauen. Unabsichtlich haben wir dabei einen sehr schönen Wasserfall entdeckt. Das Ziel des Ausfluges war es, Biber zu sehen, wir haben aber leider nur ihre Häuser sehen können.

Lagerfeuer bei den Samen

Kleine Höhlen

Wasserfall

Die Woche danach war dann meine erste Schulwoche. Ich gehe auf die Hjalmar Strömerskolan in das zweite Jahr (ähnlich wie in Deutschland die 11. Klasse) im Themenbereich Naturwissenschaften, welchen ich mir selber aussuchen konnte. Es gibt z. B. auch noch Technik, Gesundheit und Pflege, Kinder und Freizeit, und noch viele weitere. Was mir direkt aufgefallen ist, ist, dass die Schule hier viel entspannter ist. Man hat insgesamt weniger Stunden, es sind nicht so viele Leute in einer Klasse und die Lehrer sind sehr entspannt. Ich habe meistens bis 15.15 Uhr Schule. Am Dienstag fängt meine erste Stunde aber z.B. auch erst um 12.30 Uhr an.

Das schwedische Schulsystem ist so aufgebaut, dass man von der 1. bis zur 9. Klasse in die Grundschule geht und dann 3 Jahre aufs Gymnasium, wo man sich schon einen Themenbereich aussuchen kann. Das Mittagessen ist in vielen oder sogar allen Schulen umsonst und ist meiner Meinung nach sehr gut. In den Pausen spielen wir manchmal Karten oder Tischtennis oder wir gehen in die Bücherei und lernen. Meine Mitschüler und Mitschülerinnen sind alle sehr nett. Insgesamt sind wir 13 Leute in der Klasse. Am 15. September hatten wir ein Pride-Festival, wo verschiedene Personen etwas über das Thema Pride berichtet haben. Am Ende gab es sogar noch ein Konzert.

Am 13. September habe ich erfahren, dass ich meine Gastfamilie wechseln muss. Da ich mich eh nicht so wohl gefühlt habe, war das für mich kein großes Problem. Am 21. September bin ich dann zu meiner neuen Gastfamilie nach Hoting gezogen. Hoting ist ein Ort weiter von Strömsund, mit dem Auto ca. 40 Minuten entfernt. Hier in Schweden wird das als Katzensprung bezeichnet. Je weiter nördlich man kommt, desto weiter entfernt sind die Ortschaften. Jetzt habe ich eine Gastmutter, einen Gastvater, 4 Gastbrüder, 1 Gastschwester, 3 Hunde und 2 Katzen. Hier fühle ich mich sehr wohl, da immer etwas los ist. Bei meiner alten Gastfamilie war ich die meiste Zeit alleine. Ich fahre jetzt immer mit dem Bus zur Schule, das sind etwa 50 Minuten.

Das war mein erster Monat in Schweden, der wie im Flug vorbei ging. Ich hoffe, ich kann euch in den weiteren Berichten Schweden als Land ein bisschen näherbringen. Ich genieße die Zeit hier sehr, auch wenn der Start sehr holprig und kurzfristig war, möchte ich jetzt das Beste daraus machen. Wie ihr vielleicht schon merkt, ist das Auslandsjahr nie perfekt. Es wird bestimmt immer etwas geben, was ihr nicht so toll findet, aber das wichtigste ist, dass ihr euch nicht verkriecht, sondern darüber redet und danach weiter macht, damit es ein schönes Jahr wird.

Hejdå Lexa

Lexa

Lexa

Schweden

Lexa verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Schweden. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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