7:32 06th Dezember 2021

„Culture Shock“ in England

Für meinen dritten Erfahrungsbericht dachte ich, ich könnte mal über ein etwas ernsteres Thema schreiben: Culture Shock.

Eine Konversation im Zug (zwischen mir, zwei weiteren internationalen Schülerinnen und einem Engländer) von Brighton nach Hause hat mich dazu inspiriert, darüber zu schreiben. Wir haben über den Culture Shock zwar in einer eher humorvollen Weise gesprochen (nach dem Motto: Die spinnen, die Engländer), aber er kann auch oft Heimweh verursachen, da vieles sehr anders als in Deutschland ist. Die kleinsten Dinge können einen aus der Bahn werfen, egal, ob es generelle, typische englische Sachen sind oder Angewohnheiten der Gastfamilie, die nicht wirklich etwas mit ihrer Nationalität zu tun hat.

Viele Leute, ich eingeschlossen, denken vor ihrem Auslandsjahr, dass England eine eher mildere Option ist, da es in ebenfalls in Europa liegt und nicht sehr weit weg ist, deswegen “kann es ja gar nicht so anders sein”. Natürlich ist es hier ähnlich wie in Deutschland, die Kulturen überschneiden sich an vielen Stellen, aber es gibt einige Dinge, die man nicht erwartet.

Das Offensichtliche ist der Linksverkehr, dazu muss ich glaube ich nicht viel sagen. In den ersten Wochen ist es ziemlich schwer, in die richtige Richtung zu schauen (erst rechts, dann links), aber jetzt würde ich mich eher in Deutschland mit Rechtsverkehr schwertun. Generell man muss also mehr aufpassen als in Deutschland. Trotzdem scheint es hier ein beliebter Trend zu sein, bei Rot über Ampeln zu laufen. Liegt wahrscheinlich daran, dass Fußgängerampeln ewig brauchen, Grün zu werden.

Viel Culture Shock ist, wie gesagt, eher lustig als nervig, wie eine hitzige Diskussion zwischen mir, einer Slowakin und einer Italienerin, wo die Waschmaschine hingehört (Ins Bad? In die Küche? In der Nähe der Küche? In den Wäschekeller?), oder die unglaublichen frühen Zeiten für das Abendessen in manchen Familien, oder die Tatsache, dass der Fernseher hier immer läuft. Immer. Meine Gasteltern zum Beispiel haben eine strikte Routine: Bis etwa 12:00/12:30 wird Radio gehört, danach wird der Fernseher angeschaltet, der dann läuft, bis sie ins Bett gehen. Aber Fernsehen ist auch eine Möglichkeit für gemeinsame Aktivitäten mit der Gastfamilie! So hat alles seine positiven Seiten.

Es gibt jedoch auch einiges, was stört. Meine Gastfamilie heizt zum Beispiel immer nur für ein paar Stunden nachmittags, was in wirklich kalten Zimmern resultiert. “Zieh doch einfach eine Jacke an!”, sprach der Engländer in unserer Culture Shock Diskussion. “Im Haus?”, war meine Reaktion. Das haben wir aber mittlerweile geregelt. Dicke Socken, Pullis und mit der Gastfamilie reden, wenn es wirklich viel zu kalt wird ist meine Empfehlung. Auf meinen Wunsch hin wird die Heizung jeden Morgen für ein paar Stunden angemacht, damit es nicht eiskalt ist, das ließ sich problemlos einrichten.

Den Tipp, über Sachen zu sprechen, die einem nicht gefallen, hört man zu oft, wenn man ein Auslandsjahr macht, aber es stimmt. So viele Probleme können durch Kommunikation geregelt werden. Natürlich will man die Gastfamilie nicht dazu zwingen, alte Gewohnheiten zu ändern, aber wenn einen etwas wirklich stört, lohnt es sich, darüber zu sprechen.

Nach diesem etwas ernsten Bericht haben wir uns natürlich ein paar Bilder verdient. Hier ein paar Eindrücke, November 2021 in Südengland:

Bis zum nächsten Erfahrungsbericht im Dezember!

Anne

Anne

Anne

Worthing, England

Elisabeth verbrachte ihr Auslandsjahr 2021/22 in Südengland. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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