13:09 16th Dezember 2022

Thanksgiving und die Vorweihnachtszeit in Texas 

Thanksgiving:

In diesem Monat ist ziemlich viel passiert… Eines der größten Events des Jahres stand vor der Tür: Thanksgiving! Alle Verwandten meiner Gastfamilie kamen zu Besuch und es gab sehr viel Essen. Das Essen war wirklich sehr interessant und speziell. Natürlich gab es den traditionellen Truthahn, mac and cheese und grüne Bohnen, aber auch Dinge, die ich in meinen Leben zuvor so noch nie gegessen habe. Es gab zum Beispiel Süßkartoffeln überbacken mit Marshmallow. Hört sich erstmal eklig an, ist es aber garnicht (für mich zumindest, ich denke das ist Geschmackssache). Auch ich habe als kleines Dankeschön, meiner Familie einen Kuchen gebacken. Der Tag war wirklich sehr schön, wir haben alle zusammen gegessen und geredet. Um ehrlich zu sein fühlte es sich eher an, wie ein Geburtstag eines Familienmitglieds und nicht wie einer der berühmtesten Feiertage der USA, weil es eben so entspannt abgelaufen ist. Im Endeffekt muss man gar nicht aufgeregt sein, sondern einfach die Zeit mit der Familie genießen und das ganze Essen ausprobieren.

 

Vorweihnachtszeit:

Thanksgiving läutet bei den Amerikanern auch schon gleich die Vorweihnachtszeit an. Anfang Dezember fing meine Gastfamilie an das ganze Haus weihnachtlich zu dekorieren. Wir haben überall Lichterketten und sogar eine aufblasbare Grippe im Garten stehen (die Amis…). Auch unser Weihnachtsbaum steht schon. Meine Gastschwester und ich haben ihn zusammen dekoriert. Er unterscheidet sich ziemlich zu dem Weihnachtsbaum, den ich sonst aus Deutschland kenne. Er ist ziemlich bunt und um es mal milde auszudrücken „vollgestopft“, aber trotzdem wunderschön und super amerikanisch. Einige Traditionen, die in Deutschland ganz normal in der Weihnachtszeit sind gibt es hier garnicht, wie Nickolaus, Weihnachtskalender oder Weihnachtsgrenze. Auch Weihnachtsmärkte gibt es hier nicht überall. Jedoch habe ich mit meiner Gastmutter und einer Freundin einen deutschen Weihnachtsmarkt in unserer Nähe besucht. Es war interessant zu sehen, wie Amerikaner die deutsche Kultur wahrnehmen. Für einen Weihnachtsmarkt gab es mir da eindeutig zu viel Bier und zu wenig Glühwein. Außerdem ist es einfach ein komisches Gefühl bei 27 Grad über einen Weihnachtsmarkt zu spazieren… Abgesehen davon war es aber trotzdem ein sehr schöner Tag.

Weihnachtsdekoration

Deutscher Weihnachtsmarkt

Noch ein Weihnachtsbaum!

Was sonst noch so passiert ist:

Ich habe auch noch andere Ausflüge in diesem Monat mit meiner Gastfamilie unternommen. Wir waren zum Beispiel in San Antonio. San Antonio ist wirklich eine schöne Stadt. Wir waren in einem super süßen Restaurant essen und haben das Ice cream Museum besucht. Es war ein wunderschöner Tag, den ich so schnell nicht vergessen werde.

Restaurant

Ice cream museum in Austin

Auch in diesem Monat stand ein neuer Lauf mit meiner Gastfamilie auf dem Programm. Wir sind einen 5k ganz im Motto „Weihnachten“ gelaufen. Diese Läufe werden wirklich immer mehr zur Tradition in unserer Familie!
Auch mein Cross Country Team hatte ein großes Event. Das ganze Team hat sich an einem Abend bei uns in der Schule in der Cafeteria getroffen und wir haben zusammen gegessen. Unser Coach hat eine Diashow zusammen gestellt mit allen Bildern, die wir in der Season gemacht haben. Es war wirklich schön und es hat Spaß gemacht noch einmal auf die letzten Monate zurück zu blicken. Am Ende wurden sogar Awards verliehen und ich habe den Award für „die beste Austauschschülerin der Season“ gewonnen (ist ja nicht so, dass ich die einzige Austauschschülerin in unserem Team bin… neeein). Trotzdem, in solchen Momenten merke ich erst, wie schnell ich doch ein Teil des Teams geworden bin. Es war eine so gute Entscheidung, denn so konnte ich schnell Kontakte knüpfen und habe außerdem einen guten Ausgleich zum Schulalltag.

Cross Country

Ein paar Tipps, die ich gerne teilen möchte:

Jetzt wo das Jahr sich dem Ende zuneigt kann ich sagen, dass ich schon ziemlich viel gelernt habe und deswegen würde ich gerne ein paar Tipps geben, die man in den ersten Monaten in den USA beachten sollte.
Als erstes zur Ankunft und den ersten Wochen: In der Woche vor meinem Abflug, war ich um ehrlich zu sein überhaupt nicht aufgeregt und auch bei den Orientation Days nicht. Ich war eher voller Adrenalin und super überfordert, aber im positiven Sinne. Als ich dann bei meiner Gastfamilie ankam, brauchte ich erstmal einige Wochen, um mich wirklich einzuleben. Ich habe mich zwar gleich bei ihnen wohl gefühlt, aber es sind nun einmal fremde Menschen bei denen man für die nächsten 10 Monate leben wird. In dieser Zeit hatte ich auch relativ wenig Kontakt mit Freunden und Familie zu Hause, da ich mich wirklich erstmal nur auf mich konzentrieren wollte. Zugegebenermaßen war ich auch ziemlich überfordert mit der ganzen Situation, weil wirklich alles sehr anders und neu war. Gebt euch in den ersten Wochen eures Auslandsjahres wirklich Zeit und stresst euch nicht zu sehr. Ihr müsst für euch selbst entscheiden, ob es besser für euch ist gleich zu Beginn viel Kontakt nach Hause zu haben oder ob ihr euch eher auf euch und eure neue Umgebung konzentrieren wollt.

Sonnenaufgang

Thema Gastfamilie: Es gibt viele Austauschschüler, die leider nicht die Möglichkeit haben schon lange vor ihren Abflug in die USA Kontakt mit ihrer Gastfamilie aufzubauen, was die erste Begegnung noch umso aufregender macht. Trotzdem, das aller Wichtigste ist: verstellt euch nicht! Eure Gastfamilie muss euch so kennenlernen, wie ihr auch wirklich seid. Nur so könnt ihr eine enge Verbindung aufbauen. Wenn es Dinge gibt, die euch stören solltet ihr eure Gasteltern oder die betroffenen Personen unbedingt darauf ansprechen, um so schnell wie möglich eine Lösung zu finden. Allerdings solltet ihr auch immer im Hinterkopf behalten, dass diese Familie euch auf freiwillige Basis aufnimmt und euch in ihrem Haus wohnen lässt. Deswegen ist es meiner Meinung nach eigentlich nur Selbstverständlich Aufgaben im Haushalt zu übernehmen und kleine Gefallen zu tun, um eure Dankbarkeit zu zeigen. Natürlich solltet ihr nichts machen, wobei ihr euch nicht wohl fühlt. Ihr könnt zum Beispiel auch ein bisschen etwas von eurer Kultur zeigen und Tradition, die ihr von zu Hause kennt eurer Gasfamilie näher bringen.

Auch beim Thema Freunde finden gibt es ein paar Dinge zu beachten. Setzt euch nicht zu sehr unter Druck gleich am Anfang viele Freunde zu finden, sowas braucht seine Zeit und viele Amerikaner sind meiner Meinung nach auch sehr oberflächlich. Eine gute Möglichkeit um Leute kennenzulernen ist einem Club oder Sportteam eurer Highschool beizutreten. Dadurch knüpft ihr Kontakte und findet vielleicht sogar ein neues Hobby. Meiner Meinung nach ist es auch überhaupt nicht schlimm sich mit anderen Austauschschülern anzufreunden. Viele denken, dass man amerikanische Freunde braucht, aber das entspricht keinesfalls der Wahrheit. Oftmals ist es sogar so, dass andere Austauschschüler dich besser verstehen, da ihr die gleichen Dinge durchmacht. Die Freundschaften sind oftmals tiefer und werden eventuell auch länger halten. Versucht einfach so viel wie möglich mit den Leuten vor Ort zu unternehmen, um die Freundschaft zu vertiefen und unvergessliche Erinnerungen zu schaffen. Im Endeffekt solltet ihr euch einfach mit Menschen umgeben, bei denen ihr euch wohl fühlt, euch nicht verstellen müsst und mit denen ihr euer Auslandsjahr verbringen wollt.

Die amerikanische Highschool ist ein anderes Thema: das amerikanische Schulsystem unterscheidet sich in einigen Punkten zu dem deutschen. Hier einige Beispiele meiner Highschool; wir dürfen während des Lunchs nicht rausgehen, sondern müssen die ganze Pause über in der Cafeteria bleiben, wir tragen IDs und haben Clearbags, wir schreiben viel mehr Tests als in Deutschland, jedoch keine Klausuren,… Es gibt noch vieles mehr. Einige Dinge wusste ich schon vorher von anderen Austauschschülern, doch andere waren für mich total neu! Auch hier solltet ihr euch Zeit nehmen, um euch an alles zu gewöhnen. Um ehrlich zu sein, gab es eine Sache die mich zu Beginn ziemlich überraschte, die Schule ist gar nicht so einfach wie viele andere Austauschüler vorher gesagt haben. Manche Fächer, die ich habe sind wirklich anspruchsvoll und ich hatte zu Beginn auch ein paar Schwierigkeiten. Aber nach ein paar Wochen spielt sich das alles ein.
Dafür ist Mathe hier viel einfacher 🙂

An alle Leute, deren Placement in Texas ist, hier ein paar Tipps für euch; als erstes zum Wetter… Texas im Sommer ist wirklich sehr, sehr heiß. Nach 11 Uhr morgens ist es meistens nicht möglich draußen irgendetwas zu machen, was körperliche Anstrengungen beinhaltet. Das Problem ist, es ist nicht nur heiß, die Luftfeuchtigkeit hier ist unglaublich hoch und das macht das Ganze noch umso schwerer. Ihr werdet wahrscheinlich auch schwere Stürme, Tornados und Hurrikans erleben. Das lustige ist, ab November kann es aber auch richtig kalt werden und ihr braucht im Winter auf jeden Fall dicke Pullover. Das Wetter wechselt hier wirklich wöchentlich, heute können es nur 4 Grad sein und morgen 27 Grad. Macht euch im Sommer auch auf jeden Fall auf Mosquitos gefasst. Die Viecher sind wirklich die Qual! Fragt eure Gastfamilie am besten nach Insektenspray und lasst eure Fenster zu, glaubt mir ich spreche aus Erfahrung!

Hier in Texas ist außerdem alles größer, einfach ALLES! Das kann im ersten Moment ziemlich überfordernd sein…
Auch die politische Lage hier in Texas ist sehr „klar” und auch oft radikal. Ihr werdet auf Meinungen treffen, die ihr wahrscheinlich nicht unterstützt oder erst gar nicht versteht, aber haltet euch bei politischen Sachen am besten raus und behaltet eure Meinung bei euch. Die Texaner sind da sehr speziell…

Ein anderer Tipp ist; haltet so viele Erinnerungen fest, wie ihr könnt. Egal ob Fotos, Videos oder in einer ganz anderen Form. Wenn ihr wieder zurück zu Hause seid, werdet ihr dankbar sein Erinnerungen von der besten Zeit eures Lebens zu haben. Eine gute Idee ist es zum Beispiel ein Fotoalbum über die Zeit im Ausland zu gestalten. Ihr könntet auch die Menschen, die ihr hier kennengelernt habt hinein schreiben lassen, um das Buch zu personalisieren. Ihr könnt ein Video zusammenschneiden oder einfach kleine Dinge aufheben, wie Souvenirs oder den Merch eurer Schule.

Sonnenuntergang

Mein letzter Rat ist; genießt einfach diese Zeit! Ich bin zwar nicht mal bei der Hälfte meines Auslandsjahres, habe aber schon so viel mitnehmen und lernen können. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass es mir unglaublich schwer fallen wird, meine Gastfamilie und Freunde nächstes Jahr zu verlassen. Deswegen versuche ich mich immer auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und mir nicht zu viele Gedanken darüber zu machen, was noch so kommen wird. Seid spontan, offen für neues und macht euch nicht zu viele Sorgen über alles. Dieses Jahr ist da, um neue Erfahrungen zu sammeln und um über eine andere Kultur sowie über euch selbst zu lernen!

Wie gesagt, die Amerikaner sind schon total in Weihnachtsstimmung und freuen sich auf die Feiertage. Ich bin gespannt, was mich erwarten wird und werde euch im nächsten Bericht darüber erzählen :).

Anna-Mara

Anna-Mara

Texas, USA

Anna-Mara verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Texas, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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