Cheerleader Team an einer High School in den USA

Klischees auf einer American High School

Cristina in den USA

Das Leben an einer amerikanischen High School war eins der aufregendsten Dinge in meinem Auslandsjahr und wahrscheinlich auch der Grund, wieso ich unbedingt in die USA wollte. Jeder liest von ihnen, sieht sie in Filmen und auf Netflix-Serien. Es war wie ein Traum, der wahr geworden ist. Doch stimmen auch all die Klischees? Eins der ersten Bilder, die man hat, wenn man über amerikanische High Schools nachdenkt, sind Football-Spieler und Cheerleader. Ich war selbst überrascht, wie sehr diese Vorstellungen der Wirklichkeit entsprechen. Ich war zwar keine Cheerleaderin, aber es war eins meiner Lieblingsbeschäftigungen, zu den Footballspielen, und später auch den Basketball und Baseball-Spielen, zu gehen und mein Schulteam anzufeuern. Der School-Spirit ist unglaublich ausgeprägt in Amerika und das ist wahrscheinlich auch der eigentliche Grund, warum es so viel Spaß macht, auf eine amerikanische Schule zu gehen. Hinzu kommen spezielle Ereignisse wie Dress-up-Tage, an denen sich zum Beispiel jeder in den Schulfarben kleidet oder wie ein Hippie anzieht. Dabei entstehen die schönsten Erinnerungen und witzigsten Bilder.

Ich war überrascht, wie ähnlich meine Highschool den aus den Filmen sah. Die Bauart des Gebäudes, die Turnhallen, die American Football Stadien, die Cafeteria und nicht zu vergessen die Spinde im Schulflur – ich habe mich wie gefühlt wie mitten in Mean Girls. Und das, obwohl meine Schule mit nicht mal 1000 Schülern im winzigen Dorf in Georgia eine der kleinsten Schulen im Staat war.
Das Klischee, dass es verschiedene Freundesgruppen mit Nerds, Sportlichen und Beliebten gibt, stimmt nur zum Teil. Natürlich gibt es ein paar Schüler, die als beliebter angesehen werden und solche, die sich mehr auf die Schule konzentrieren und dementsprechend weniger Freunde haben. Solche festen Freundeskreise wie es sie in den Filmen gibt, gab es an meiner Schule jedoch nicht. Das war meiner Meinung nach was Gutes, weil ich nicht viel von diesen Klassifizierungen halte. Die Amerikaner sind sehr offen und du kannst dich mit vielen verschiedenen Menschen anfreunden.

Ein weiteres Klischee sind die unzähligen High School Parties. Hier muss ich dich leider enttäuschen: Es ist nicht so wie in den Filmen. Es gab nicht eine typische Party mit roten Bechern und lauter Musik, wie man von ihnen hört. Überraschenderweise habe ich sie aber auch gar nicht vermisst – man kann sich trotzdem mit Freunden treffen und alles mögliche machen. Was bei mir echt beliebt war, waren Lagerfeuer, an denen sich viele Jugendliche getroffen haben. Dort haben wir einfach zusammen gesessen, geredet und gelacht. Es gab auch S’mores – geschmolzene Marshmallows zwischen Hershey’s Schokolade und zwei Crackern. Wenn du nach Amerika gehst, musst du das unbedingt probieren, denn es ist nicht nur ein traditionell amerikanischer Snack sondern schmeckt einfach traumhaft.

Das Essen ist tatsächlich komplett anders als in Europa. Und leider stimmt es auch, was man sagt: Das Essen ist ungesund. Es schmeckt zwar häufig sehr gut, aber eine gesunde Ernährung ist ziemlich schwierig. Zum Einen ist frisches und gesundes Essen weit teurer als das ungesunde, zum anderen gibt es in der Umgebung fast nur Fast-Food-Restaurants anstatt gesünderer Alternativen. Dementsprechend besteht auch der Schullunch meist aus Pommes und frittiertem Fleisch oder fettiger Pizza. Ich empfehle dir, sollte dir eine gute Ernährung wichtig sein, ab und zu im Supermarkt Gemüsesticks und ähnliche Snacks zu kaufen und diese dann mit in die Schule zu nehmen. Einige Amerikaner werden dich wahrscheinlich komisch anschauen, aber so hast du auch mal eine Abwechslung zu all dem Fast Food.

Es ist auch ein weitverbreitetes Klischee, dass die Bildungsansprüche der Amerikaner nicht so hoch wie die der Europäer sind. Obwohl es durchaus unzählige hochgebildete Amerikaner gibt, ist es kein Geheimnis, dass die Schulen weit weniger anspruchsvoll sind als die meisten deutschen Schulen. Wenn du hier in Deutschland ein Gymnasium besuchst und einen recht guten oder durchschnittlichen Notendurchschnitt hast, wird dir die Schule in Amerika wahrscheinlich ziemlich einfach fallen. Ich persönlich fand das echt toll, da ich mich so mehr darauf konzentrieren konnte, mein Auslandsjahr zu genießen und viel mehr Zeit hatte, Schulsport zu machen und Clubs beizutreten. Wenn du dich
aber sehr unterfordert fühlst, kannst du auch sogenannte HONORS- und APKurse belegen, die ein wenig anspruchsvoller als die gewöhnlichen Kurse sind.

Ein Auslandsjahr ist eine große Umstellung, weil sich für dich nicht nur die Menschen und die Sprache ändern, sondern du auch eine ganz neue Kultur kennenlernst. Aber gerade das ist das Schöne daran: ich bin mir sicher, dass du es genau so sehr lieben wirst wie ich es lieben gelernt habe.

Viele Grüße

Cristina 🙂

EINE EINMALIGE ERFAHRUNG

Ein Schüleraustausch ist eine einzigartige Erfahrung, die deine Zukunft prägt. Vereinbare einen kostenlosen Beratungstermin mit uns, oder wirf einen Blick in unseren High School Katalog, um dein Jahr im Ausland zu planen.

Beratungstermin vereinbaren