Hey, ich bin Jotty, komme aus Berlin und verbringe mein Auslandjahr in Summerville, South Carolina.
Fangen wir mit meinem ersten Monat an. Ich bin mitten in den Sommerferien nach Amerika geflogen, um hier mein großes Abenteuer zu starten. Um davor aber nicht so viel über das Auslandsjahr und das Heimweh nachdenken zu müssen, sind meine Eltern und ich nochmal gemeinsam verreist, um die letzte Zeit in vollen Zügen genießen zu können. Wenn man es noch einrichten kann, kann ich es jedem nur ans Herz legen, davor noch einmal etwas großes Gemeinsames zu machen, was die Familie besser zusammenschweißt und man nochmal tolle, gemeinsame Erinnerungen sammelt, an die man sich auch während des Auslandsjahres gerne erinnert.
Insgesamt hatte ich dann nach unserem Urlaub, nur noch fünf Tage Zeit in Berlin, um alles Wichtige zu erledigen. Darunter fielen unter anderem, die Abschiedsfeier mit meiner Familie, die Abschiedsfeier mit meinen Freunden, Kofferpacken und die letzten Dinge besorgen. Da ich unbedingt darauf bestand nochmal mit Mama shoppen zu gehen, haben wir das auch gemacht. Mein Argument war übrigens, dass die Amerikaner alle mit Schlafanzug und Crocs zur Schule gehen und ich nicht so komisch dort rumlaufen möchte und deswegen nochmal schöne Klamotten kaufen möchte. Drei Mal dürft ihr raten, wer sich dem amerikanischen Klamottenstil schon in der ersten Woche angepasst hat. Richtig, ich. Also war das gar nicht richtig nötig. (Hier findet man aber auch super viele schöne Klamotten, wenn man etwas genauer sucht, also kein Grund zur Panik!).
Am letzten gemeinsamen Abend waren meine Eltern und ich nochmal in meinem Lieblingsrestaurant essen und wir haben über die nächsten zehn Monate nachgedacht und die ganzen Veränderungen die auf uns alle zu kommen würden. Das Ganze war noch nicht so emotional, da wir es alle noch nicht ganz realisieren konnten. Am nächsten Tag war es dann endlich so weit. Der Moment war gekommen, auf den ich schon so lange gewartet habe. Meine Eltern, meine Cousine und meine Freunde haben mich zum Flughafen gebracht. Die Wartezeit war noch ganz lustig, aber als wir dann an der Sicherheitskontrolle angelangt waren und meine Mutter mir ins Ohr flüsterte, das alles gut werden würde und meinte, dass wir “nur” zehn Monate getrennt sein würden, konnte ich nicht anders und habe ungefähr bis ich in Frankfurt ankam, geweint. Eigentlich bin ich nicht so emotional, aber ich war in der Situation sehr unsicher und in meinem Kopf haben sich 183683893 Fragen gebildet und ich wusste, dass ich alle Antworten selbst herausfinden würde müssen. Wie ist meine Gastfamilie? Wie sind die Leute auf meiner Schule? Wie ist das mit dem Englisch reden? Das waren nur ein paar Fragen von vielen.
Als ich dann in Frankfurt ankam bin, habe ich mich mit den anderen Austauschschülern von DFSR getroffen. Wir sind dann alle zusammen nach Newark geflogen. Als wir nach dem langen Flug endlich ankamen, waren wir alle tot müde, aber als wäre das nicht schon stressig genug gewesen, ist mein Koffer während des Fluges auch noch kaputt gegangen. Das war auf jeden Fall ein super Start in mein Auslandsjahr, dachte ich mir. Die nächsten Tage in New York waren sehr spannend und wir haben echt viel gesehen, unter anderem den Time Square, Central Park, World Trade Center und noch vieles mehr.
Die drei Tage sind sehr schnell vergangen und schon ging es wieder weiter zu meiner Gastfamilie. Und als ob das nicht schon aufregend genug wäre, hatte ich auch noch an demselben Tag Geburtstag. Als Überraschung hatte meine Gastfamilie mir eine Geburtstagsdekoration in den Vorgarten gestellt, worüber ich mich sehr gefreut habe.
Danach habe ich mein Zimmer eingeräumt, Madison (meine Nachbarin) kennengelernt und am Abend waren wir auf einer Family-Poolparty eingeladen, die von unserer Nachbarschaft organisiert wurde. Dort habe ich auch schon zwei Mädchen von meiner High-School kennengelernt und konnte so schon Freunde machen. Die folgenden Tage haben wir dann nur noch mit organisatorischen Dingen verbracht und am letzten Wochenende sind wir mit der Familie meiner Gastmutter, in einen Freizeitpark gefahren und hatten alle super viel Spaß. Da es aber noch superheiß war und mein „Cousin“ und ich ungefähr 10 Achterbahnen gefahren sind, war uns beiden auch superschlecht am Ende des Tages.
An meinem ersten Schultag war ich sehr aufgeregt, da ich unbedingt wissen wollte, wie alles ablaufen würde. Ich hatte die Schule zwar schon am Orientation-Day gesehen, aber noch nie mit so vielen Schülern und generell war davor noch nicht so viel Trubel. Die erste Woche lief es mit der Orientierung nicht gut, da die Schule mir so riesig vorkam. Dazu muss man sagen, dass ich auf einer relativ großen Schule bin, mit ungefähr 3000 Schülern. Mittlerweile habe ich mich aber schon sehr gut daran gewöhnt und finde mich gut zurecht. Im generellen lief eigentlich alles ganz gut und die meisten Lehrer und Schüler waren auch sehr nett zu mir und verständnisvoll.
Am Ende der Woche habe ich mich dann dazu entschlossen meinen Stundenplan etwas zu verändern und bin zu meinem Guidance Counselour gegangen. Sie hat mir dann auch nochmal eine Schultour gegeben und mir ein paar Leute vorgestellt unter anderem hat sie mir einen Jungen aus Deutschland vorgestellt, mit dem ich jetzt auch noch gut befreundet bin. Ansonsten war ich total glücklich, dass meine Cousine aus Deutschland, mir jeden Tag geschrieben hat und mir immer geholfen hat und für mich da war. Sie hat in der elften Klasse auch ihr Auslandsjahr gemacht und konnte mir deswegen meine Angst sehr gut nehmen und mir Ratschläge geben.
Ich habe natürlich auch ganz viel mit meinen Eltern und Freunden telefoniert, das hat mir persönlich total gut geholfen, weil ich einfach glücklich war, deren Stimmen hören zu können und mich auszutauschen. Die ersten zwei Wochen hatte ich schon sehr starkes Heimweh, aber es wurde von Woche zu Woche besser und man fängt sehr schnell an, sein Auslandsjahr zu genießen, aber es ist ganz normal, Heimweh zu haben. In der zweiten Schulwoche ging ich das erste Mal zum Football Game, das leider ein kleiner Reinfall war.
Jotty verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in South Carolina, USA. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.