10:31 13th April 2023

Mein siebter Monat in Italien

Hallo Leute, mein 7. Monat hat angefangen und ich habe wieder viele Dinge erlebt.

Ich war auf Klassenfahrt in Napoli, an einem bekannten See mit Freunden und habe auch sonst wieder viele Dinge unternommen. Wir haben um die 20 Grad im Moment und meistens auch immer komplett Sonne und keine einzige Wolke am Himmel.

Klassenfahrt in Napoli

Ich war vom 06.03.23 bis zum 10.03.23 auf Klassenfahrt in Neapel. Wir sind mit dem Bus 45 Minuten nach Mailand gefahren und danach 4-5 Stunden von Mailand mit dem Zug nach Napoli gefahren. Es war relativ entspannt und es hat alles zum Glück problemlos funktioniert. Eine kleine Unterbrechung gab es jedoch, weil ich als einzige kontrolliert wurde von der Polizei am Bahnhof. Alle haben auf mich gewartet und die Polizisten waren so erstaunt, dass ich Deutsche bin, weil sie fanden, dass ich aussehe wie eine Italienerin und sie meinten, dass ich auch sehr gut Italienisch gesprochen habe. Generell sind auch die Polizisten in Italien in den meisten Fällen sehr freundlich und offen, gerade bei Mädchen/Frauen. In Napoli sind wir am Montag gegen 13 Uhr angekommen und wir durften dann alleine zum Mittag essen gehen. Meine beiden besten Freunde sind ja in meiner Klasse, weshalb ich immer mit ihnen unterwegs war.

Gerade angekommen hatten wir auch schon die erste Pizza gegessen. Ich kann euch leider kaum andere Gerichte vorstellen, da wir wirklich nur Pizza gegessen haben, weil sie wirklich so unwahrscheinlich gut geschmeckt hat und auch so günstig war. Nach dem Mittagessen haben wir auch schon die erste Sehenswürdigkeit besichtigt und sie hieß ,,Reggia di Caserta“. Nach der Führung sind wir in unser Hotel gefahren und dort ist etwas ziemlich Lustiges passiert. Der Mitarbeiter an der Rezeption meinte zu uns, dass wir uns leise verhalten sollen, da viele Deutsche in diesem Hotel waren und die Deutschen ja immer sehr pingelig seien und sehr extra sind. Alle haben mich natürlich dann angeguckt und mussten lachen und meinten zu ihm, dass ich Deutsche bin. Ich habe einen Italiener noch nie gesehen, welcher nicht wusste was er sagen sollte. Es war ihm so unangenehm, dass es ihm die Sprache verschlagen hatte, was in Italien sehr untypisch ist, da die Italiener immer irgendetwas zu sagen haben und es selten mal komplett ruhig ist.

Unser Hotel war echt sehr schön und nicht wie eine typische Klassenfahrt Unterkunft. Es war wie ein normales Hotel, wie wenn man mit seinen Eltern verreist. Wir hatten Pools, Bars und schöne Zimmer. Unsere Tagesabläufe waren meistens so, dass wir gegen 8 losgefahren sind, ins Zentrum von Napoli, und uns eine Sehenswürdigkeit angeguckt haben. Gegen 12-13 Uhr hatten wir dann meistens immer 2-3 Stunden Zeit für uns alleine, wo wir dann essen gehen konnten und selbstständig Sachen angucken durften und einkaufen durften. Danach hatten wir meistens dann wieder eine Sehenswürdigkeit, welche wir uns alle zusammen angeguckt haben, und dann waren wir gegen 19 Uhr immer im Hotel. Nach dem Abendessen im Hotel sind wir dann oft noch rausgegangen und sind in eine Bar, ans Meer oder einfach einen Spaziergang gelaufen. Ich muss wirklich sagen, dass es meine schönste und auch coolste Klassenfahrt war. Wir hatten wirklich zwei coole Lehrer dabei, die Stimmung war immer gut, das Programm war nicht zu viel und nicht zu wenig und wir hatten alle einfach unfassbar viel Spaß. Ich werde diese Klassenfahrt immer in Erinnerung behalten.

Zwei nicht schöne Erlebnisse

Ich weiß nicht, ob es jemandem aufgefallen ist, aber dieser Monatsbericht kommt mit etwas Verspätung online, da ich im Krankenhaus lag. Ich hatte einen Sport Unfall und mir ist meine Kniescheibe rausgesprungen. Ich erspare euch jetzt jegliche Informationen dazu, jedoch kann ich euch sagen, dass es verdammt schmerzhaft ist. Ich hatte auch das volle Programm tatsächlich mit Krankenwagen, Gips, Rollstuhl und Krücken. Unter anderem gehe ich auch zum Orthopäden und zur Physiotherapie. Sport ist erst einmal Tabu für 3-4 Monate und ich darf stattdessen Wassergymnastik machen. Mir geht es zum Glück wieder besser, aber die erste Woche war wirklich sehr schwierig und schmerzhaft.

Leider ist noch eine ganz schlimme Sache passiert im März. Der Opa meiner Gastfamilie ist ganz überraschend mit 88 Jahren verstorben am 27.03.2023. Wir hatten ihn alle noch einen Tag vorher besucht und es war alles wie immer und er hat noch einen dummen Spruch gebracht wegen meines Knies. Einen Tag später haben wir morgens den Anruf dann bekommen und es war für uns alle ein ganz großer Schock, weil es so überraschend war. In Italien sind Beerdigungen sehr anders als in Deutschland. Wenn eine Person verstirbt, wird sie relativ schnell abgeholt und in ein Haus gebracht, welches meist in der Nähe der Kirche direkt ist, also auch im Zentrum. Dort wird der Verstorbene dann zurecht gemacht, sodass sich Freunde und Familie verabschieden können. Der Sarg ist dabei die ganze Zeit offen und man kann den Verstorbenen komplett sehen. Außerdem wird die Nachricht, dass die Person verstorben ist, sehr schnell verbreitet und es melden sich wirklich alle daraufhin. Wir waren zwei Tage den ganzen Tag von 9:00 bis 22:00 Uhr da, weil in dieser Zeit alle kommen durften, um sich zu verabschieden und um ihr Beileid an die Familie auszusprechen. Es kommen auch zum Beispiel meine Freunde und sprechen ihr Beileid an meine Familie aus. Außerdem alle möglichen Leute aus der Familie (Cousin 2. Grades usw.), Freunde, alte Schulkameraden, die Ärzte, die Nachbarn oder auch die Eltern unserer Freunde. Es waren wirklich unwahrscheinlich viele Leute da und es war sehr schwer für alle Beteiligten stark zu sein, weil jeder sein Beileid aussprechen wollte. Am 3. Tag war dann die Beerdigung. Erst waren wir wieder im Haus, um uns das letzte Mal zu verabschieden und dann wurde der Sarg vor unseren Augen geschlossen. Daraufhin wurde der Sarg mit einem Auto in die Kirche vorgefahren und von vier Männern reingetragen. Die Beerdigung ging ungefähr eine Stunde und wir haben viel gebetet für den Opa. Danach wurde der Sarg mit einem Auto zum Friedhof transportiert, jedoch im Schritttempo und alle sind hinterhergelaufen. Für mich war es ein wenig schwierig im Rollstuhl, aber ich wollte dem Opa auch den letzten Respekt erweisen, so wie er es verdient hat. In Italien kann man die Särge auch in die Wand reinschieben und ein Schild dran machen. Ich hatte so eine Art von Grab persönlich in Deutschland noch nie gesehen.

Es war wirklich ein 7. Monat mit einem auf und einem ab. Ich habe viel dazu gelernt und bin nochmal enger mit meiner Familie zusammengewachsen, aber ich hoffe, dass der nächste Monat ein wenig entspannter wird und mit mehr Freude erfüllt ist.

Leticia

Leticia

Italien

Leticia verbringt ihr Auslandsjahr 2022/23 in Italien. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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