8:03 25th Oktober 2022

Mein erster Monat in Kanada

Servusla da draußen 🙂

Mein Name ist Annika, ich bin 17 Jahre alt und lebe nun schon länger als einen von zehn Monaten im Westen von Kanada.

KANADA – das Land des Ahornsirups und Eishockey spielen!
So heißt es jedenfalls immer, oder? (Mein 9-jähriger Gastbruder hier war schockiert, als ich ihm das erzählt habe.)

Natürlich habe ich schon ein Eishockeyspiel besucht und Ahornsirup gabs auch zu Genüge, das wundervolle Land Kanada hat aber noch so viel mehr zu bieten:
Eine Landschaft wie ich sie noch nie gesehen habe, eine zwar ähnliche und doch sehr andere Mentalität als die deutsche, ein Schulsystem, das auf anderen Grundlagen basiert, und und und!

Zusammen mit meiner ausländischen Gastschwester (17) aus Hong Kong, meinen Gasteltern, meinem Gastbruder (9) und -schwester (6) lebe ich in Coldstream, was südöstlich von Vernon liegt und zum Regional District of North Okanagan gehört.

Ach, um aber das wichtigste Familienmitglied nicht zu vergessen: Phil, der 2-jährige Golden Retriever! 🙂

Mit ganzen 51 anderen Internationals besuche ich die Kalamalka Highschool (die ich zu Fuß erreiche) und konnte somit schon viele Kontakte aus aller Welt knüpfen. Wir Deutschen machen tatsächlich den größten Anteil der Austauschschüler aus!

Dass so unglaublich viele aus Deutschland für ein Auslandsjahr nach Kanada reisen werden, wurde mir bei den Vorbereitungen mit DFSR schon klar. Über 130 junge Leute, die wie ich von Zuhause abhauen! Alle Seminare fanden aufgrund von Corona leider online statt, was es schwer machte, Gleichgesinnte kennenzulernen…
Dies änderte sich zum Glück direkt am 28.08 um 9:30 Uhr. Hier startet nämlich endlich meine Reise – am Frankfurter Flughafen! Nachdem ich mich schweren Herzens von meiner Familie sowie meinem Freund verabschiedet habe, ging es mit einer Truppe von 6-8 Leuten weiter. Wir konnten uns gegenseitig ablenken und aufheitern, sodass ich rückblickend fast gar keine Zeit hatte, traurig über den Abschied zu sein.

Um den 1. Flug, den relativ kurzen und produktiven* Aufenthalt in Vancouver und Weiterflug nach Kelowna zusammenzufassen: Ich durfte schon hier so viele tolle Menschen kennenlernen und hatte unglaublich viel Spaß! Die Hinreise in unser Gastland für das nächste Jahr prägt sich definitiv als ein Highlight ein. Das Fliegen als Gruppe hat mir unbewusst sehr geholfen und ich freue mich jetzt schon auf den Rückflug 🙂
(* „produktiv“ wegen dem Study Permit was hier fertig bearbeitet wurde)

In Kelowna bin ich schließlich mit einer deutlich kleineren Maschine und Gruppe von Schülern (wir sind von ca. 40 auf 5 geschrumpft!) erfolgreich gelandet und von meiner Gastmum mit den beiden Kids herzlich in Empfang genommen worden.
Lange aufs Gepäck und meine Skier mussten wir glücklicherweise nicht warten, somit konnten wir direkt die noch 45 Minuten verbleibende Fahrt in Angriff nehmen. Bereits hier konnte ich schon über einen wunderschönen Ausblick staunen und die Natur betrachten.
“Zuhause” angekommen (20 Uhr abends nach kanadischer Zeit, ich bin nun also über 30 Stunden wach ouff) und meinen Gastdad kennengelernt. Mit einer heißen Tasse Tee und erschöpft aber happy saß ich noch eine gute Stunde draußen und habe ein schönes erstes Gespräch mit meinen Gasteltern geführt, was mich direkt wie Zuhause fühlen ließ.
Meine Gastschwester habe ich am nächsten Morgen kennengelernt.

Bis zum ersten Schultag hatte ich eine gute Woche Zeit um mich einzugewöhnen und mithilfe meiner Gastschwester sowohl die Umgebung und Mall zu besuchen (um beispielsweise einen Handyvertrag abzuschließen) als auch weitere Familienmitglieder bei gemeinsamen Dinnern zu treffen. Außerdem haben wir alle zusammen – mit Großeltern, Tante und Cousinen – die fair (= Volksfest mit unzähligen Essensständen plus Rodeo!) in Armstrong besucht und einen tollen Tag verbracht! Das Eis mit den Kids war spätestens hier gebrochen 🙂

Am Freitag vor dem 1. Schultag fand der Orientation Day für alle Internationalen der Kal school statt. Hier konnte ich endlich alle kennenlernen, die in derselben Situation wie ich sind. Uns wurde die Schule sowie wichtige Personen vorgestellt und natürlich sind wir auch die Regeln der Organisation durchgegangen. Alles in allem ein sehr produktiver und damit aufschlussreicher Tag! Ich habe mit vielen die Nummern ausgetauscht und endlose neue Anfragen auf Instagram bekommen – da war ich fast schon überfordert. Zuhause habe ich dann einen Chat mit 7 anderen Mädels erstellt, mit denen ich am meisten zu tun hatte und wir haben gleich für Sonntag ausgemacht, an den Strand zu gehen.
Somit konnten 3 Deutsche, 2 Brasilianerinnen, 1 Mexikanerin und 1 Dänin einen mega Tag mit Schwimmen, Chillen und Snacken verbringen und sich gegenseitig kennenlernen.

Hier ein kleiner Tipp an euch: Ergreift die Initiative, auch wenn ihr dafür voll eure comfort zone verlassen müsst! Nur so hat sich bei mir zum Beispiel diese Clique ergeben, weil ich den 1. Schritt gemacht habe – trotz Zweifel und Unsicherheiten.

Dann wurde es spannend, der 1. Schultag stand an!!
Glücklicherweise kannte ich ja nun schon Einige und fand mich in der Schule einigermaßen zurecht.
Disclaimer: Mein student schedule schaut nur so aus, weil ich in Deutschland das Jahr wiederholen werde, er repräsentiert kaum den echten kanadischen Schulalltag 🙂
Somit startet um 8:30 AM die active living class im Gym. Hier habe ich sogleich mit zwei anderen Deutschen connected (Spoiler alert: Eigentlich gar nicht so cool, da wir leider nur Deutsch miteinander reden und uns regelrecht zwingen müssen, es nicht zu tun…) und Infos zu den zahlreichen Ausflügen, die wir in diesem Semester machen werden, erhalten. Bisher waren wir schon auf einer Wanderung, Golf spielen, GoKart fahren und Bowling spielen!
Dann ging es weiter zu Food Studies, jetzt schon eine meiner Lieblingsklassen. Nicht nur weil wir kochen & backen und Themen wie Essenskulturen besprechen, sondern auch wegen der Lehrerin, die sich mit uns wie eine Freundin unterhält.
Nach einer verkürzten Lunchpause stand Life Science an, was letztendlich stinknormale Biologie ist und ich somit gewechselt habe. Stattdessen besuche ich jetzt Textiles; bedeutet Nähen und andere kreative Aktivitäten.
Die letzte Stunde freut mich jedesmal besonders: Musical Theatre!! Eine tolle Gruppe an tollen Menschen, die mit Hilfe unseres noch tolleren Lehrers ein Theaterstück mit viel Musik für das Ende des Semesters auf die Beine stellen werden. Wieder eine mega Chance, auch ein paar Kanadier kennenzulernen.
Um 12 PM durften wir dann schon wieder nach Hause, somit 3 Stunden früher als der eigentliche Schultag geht.
Am Abend ging es dann auch auf mein erstes Eishockeyspiel mit zwei Freundinnen! Da es “nur” zwei High School Teams waren, die gegeneinander angetreten sind, war es logischerweise ein eher kleineres Spiel, aber Spaß gemacht hat es allemal!

Am folgenden Samstag sind meine 6 Mädels und ich in die nächstgrößere Stadt Kelowna gefahren. Wir haben Downtown erkundet, Eis gegessen und in der Mall geshoppt bis zum geht nicht mehr. Hier werde ich definitiv noch öfter hingehen, allein für all die Cafés, Restaurants und Fast Food Ketten 😉

Die nächsten Wochen waren dann gefüllt von unterschiedlichsten Events, Ausflügen mit neu gefundenen Freunden und langen Schultagen.
Hier ein paar Eindrücke:

All time favourite -> Tim Hortons!

Phil 🙂

Das ist meine Gastfamilie (und ein Freund)!

Das beste food auf der fair in Armstrong, die „horse blanket“

Unser backyard!

Der internationals room an meiner Schule

Internationals-meeting-day mit allen anderen High Schools aus der Umgebung

Die Cafeteria der Kal School…

… und das gym!

Das Foto ist am 3. Oktober entstanden!

Weitere Fast Food Ketten mit Freunden testen

So sieht die Gegend aus, in der in nun lebe

Meine Mädels 🙂

Der Lehrertisch in Food Studies

Ich habe gleich in der 2. Schulwoche angefangen, in der Cafeteria auszuhelfen und bekomme dafür kostenlos Lunch! Hier sehr ihr unsere heißgeliebte Slushy Maschine.

Hier waren wir am Geburtstag einer Freundin Bowling spielen 🙂

Alles in allem konnte ich noch richtig den Spätsommer genießen, nur muss ich jetzt schon meine Jacke anziehen, wenn ich rausgehe – der Winter naht!! Auf die Skisaison freue ich mich besonders, dazu hört ihr dann in ein paar Wochen von mir 🙂

Annika

Annika

Vernon, Kanada

Annika verbringt ihr Auslandsjahr 2022/2023 in Vernon, Kanada. Hier kannst du sie bei ihren Abenteuern während des Schüleraustausches begleiten.

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