Austauschschüler auf einem Boot in Schweden

Tipps zum Lernen einer neuen Sprache

Philipp in Schweden

Hej och välkommen! Ich heiße Philipp, war für dreieinhalb Monate in Schweden und möchte Euch aufgrund meiner Erfahrung ein paar Tipps mitgeben, wie Euch eventuell das Lernen der Sprache im Gastland leichter fällt. Für mich war Schwedisch eine komplett neue Sprache, das heißt man kann es vielleicht nicht mit Englisch (bei denen so ziemlich alle ja schon Vorkenntnisse haben) vergleichen, aber bestimmt ist der ein oder andere Tipp für alle ganz nützlich. 🙂

Da ich ziemlich spontan abgereist bin, habe ich nicht viel Schwedisch vor meiner Abreise hier in Deutschland gelernt. Ein bisschen jedoch schon, und das hauptsächlich mit einem Schwedisch-Anfängerbuch und Duolingo. Das Buch hatte ein dazugehörendes Arbeitsheft und eine CD dabei, mit denen ich sehr gut von zu Hause ein paar Grundlagen lernen konnte. Mit CD würde ich auf jeden Fall auch weiterempfehlen, da man dort hochqualitatives Material bekommt und durch das Lehrbuch auch direkt Hörverstehensaufgaben bearbeiten konnte. Sprachlernapps wie Duolingo kann ich Euch auch gerade für den Anfang sehr ans Herz legen, da man sehr gut immer mal zwischendurch lernen konnte, z. B. beim Warten auf den Bus. Durch Benachrichtigungen und ein Belohnungssystem, das den Lernprozess wie ein Spiel wirken lässt, verliert man auch nicht so schnell die Motivation am Üben.

Als ich dann bei meiner Gastfamilie ankam, lief die Kommunikation natürlich am Anfang hauptsächlich auf Englisch ab, jedoch versuchte ich schon die ganze Zeit ein bisschen, mich mit den Leuten vor Ort auf Schwedisch zu unterhalten. Das ist auch mein wichtigster Tipp, und zwar: Sprecht!

Sprecht, unterhaltet Euch, führt so viele Konversationen auf der Zielsprache wie nur möglich. Auch wenn es anfänglich sehr schwierig, anstrengend und vielleicht unangenehm scheint, da man noch nicht wirklich richtige Gespräche führen kann, ist Übung das Allerwichtigste. Sprechen lernt man nur durch Sprechen, deshalb ist eventuell einfach ein bisschen Überwindung gefragt. Wie ich es erfahren habe, sind aber alle Menschen im Umkreis auch wirklich rücksichtsvoll – sie erklären Dinge, sprechen langsamer, übersetzen für Euch (auch wenn Ihr eine Vokabel zum 5. Mal nachfragen müsst :D) und freuen sich vor allem, wenn man sein Bestes gibt und zu reden versucht.

Als zweites möchte ich Euch allen ans Herz legen, dortige Medien zu konsumieren. Radio, TV, Bücher, Serien, Podcasts, das alles hilft ungemein, sich in die Zielsprache einzuhören, sein Hörverstehen zu schulen und sich vielleicht schon mit lokalen Dialekten und Slangs vertraut zu machen. 0,75x-Geschwindigkeitsbuttons, Untertitel usw. sind z. B. Werkzeuge, mit denen Ihr diese Dinge auch Eurem Niveau super anpassen könnt.

Als dritten Tipp würde ich Euch raten, einfache Abläufe wie z. B. das Zählen in die Zielsprache umzusetzen. Das mag am Anfang ein bisschen merkwürdig wirken, half mir aber sehr, diese unterbewusst ablaufenden Vorgänge nicht mehr dauernd auf Deutsch auszuführen, sondern irgendwann auf Schwedisch. In Mathe also im Kopf nicht die deutschen Zahlen sagen, sondern direkt absichtlich auf der Zielsprache denken. Ich habe auch versucht, so wenig Kontakt wie möglich zu Deutsch zu haben, indem ich beispielsweise auch mein Handy auf Schwedisch gestellt habe etc. So denke ich, dass man den Vorgang beschleunigt, irgendwann auf der Zielsprache auch zu träumen bzw. zu denken.

Als vierten und letzten Tipp möchte ich hier aufführen, dass Ihr Eure Gastfamilie oder Freunde bitten könnt, Euch regelmäßig zu korrigieren. Aus meiner Erfahrung heraus wollen viele Leute nett sein und übersehen Eure Fehler, da man sich ja ab einem bestimmten Niveau auch sehr gut so unterhalten kann. Ich habe aber gegen Ende z. B. meine Familie aktiv gebeten, auch kleine Sachen zu verbessern, damit ich meinen Lernprozess noch weiterführen konnte.

Generell kann ich sagen, dass ich mich lange auch ein bisschen zusammenreißen musste, um nicht die ganze Zeit Englisch zu reden. Meine Gastfamilie konnte nahezu perfektes Englisch und dementsprechend bequem war es, für jede Kleinigkeit dorthin zu switchen. Die Disziplin, viel in der Zielsprache unterwegs zu sein, zahlt sich aber auf jeden Fall aus: Gegen Ende meines Aufenthaltes bekam ich viele Komplimente von Leuten aus meinem Umfeld für meine Sprachkenntnisse und das war wirklich ein echt schönes Gefühl!

Also, ich wünsche Euch alles Gute und viel Erfolg beim Lernen einer neuen Sprache. Falls Ihr Fragen habt, entweder zum generellen Sprachlernen, zu Schwedisch oder zu meinem Aufenthalt, schreibt mir, ich bin gerne für Euch da!

Hejdå, vi hörs! 🙂

Austauschschüler und Schülerinnen auf Entdeckungstour durch Smaaland in Schweden

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